Wildcampen in Italien: Was ist erlaubt und was verboten?

Wildcampen in Italien: Was ist erlaubt und was verboten?

Wild auf Campen? Dann könnte Wildcampen in Italien genau das Richtige für euch sein. Das südeuropäische Land bietet wunderbare Spots, an denen ihr ungestört und fernab des üblichen Campingtourismus euer kleines Lager aufschlagen könnt. Ob in der Toskana, in Apulien oder im Piemont – auf eurer individuellen Reise lernt ihr Bella Italia von einer ganz neuen Seite kennen. Doch eine Frage gilt es vorher zu klären: Darf man in Italien überhaupt in der freien Natur campen? Welche Regeln müssen beachtet werden und wo könnt ihr problemlos die Campingstühle aufklappen?

Darf man in Italien Wildcampen?

Ihr könnt es euch sicherlich schon denken: Wildcampen in Italien ist ohne Einschränkungen nicht möglich. In Touristengebieten wie zum Beispiel in Südtirol gibt es ein klares Verbot – eine landesweite Bestimmung existiert allerdings nicht. Einzelne Regionen erlauben jedoch die Übernachtung im Freien.

Wenn ihr also in Italien mit dem Wohnmobil Wildcampen möchtet, dann informiert euch zuvor bei den einzelnen Kommunen und Campingverbänden, wo Freistehen erlaubt ist und welche Genehmigung ihr euch einholen müsst.

Freistehen mit dem Wohnmobil in Italien: So klappt es

Frau campt in Italien mit Blick auf eine Stadt

Die Devise lautet: Nett sein und fragen. Das gilt sowohl für Privatgrundstücke als auch für die Gemeinden der einzelnen Regionen. Italien ist ein sehr gastfreundliches Land, sodass ihr gute Chancen habt, für ein oder zwei Nächte auf einem Privatgrundstück oder einem Bauernhof campen zu dürfen.

Fragt aber immer vorher um Erlaubnis, sonst müsst ihr mit Bußgeldern und Ärger rechnen. Generell verboten ist das Wildcampen in Nationalparks und Naturschutzgebieten sowie auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Schwierig ist es auch in den hochtouristischen Küstenregionen. Trotzdem müsst ihr noch lange keinen Haken an euren Traum machen!

  • In der Nähe der Nationalparks befinden sich in Italien oft ausgewiesene Rastplätze, die ihr mit dem Wohnmobil ansteuern könnt. Hier dürft ihr eine Nacht freistehen, je nach Region auch mehrere. Vor dem Camper könnt ihr es euch leider nicht allzu gemütlich machen, denn Vorbauten und Sitzmöglichkeiten sind meistens nicht erlaubt.

  • Wildcampen in Italien klappt am besten in der Nebensaison in ruhigen, nicht touristischen Gebieten. Es gibt wenige Kontrollen, dafür aber gute Ratschläge von Einheimischen, wo ihr in Italien Wildcampen könnt.

  • In den Hochburgen, an der Küste und in den Stadtgebieten sind die Italienerinnen und Italiener besonders streng, wenn es ums Wildcampen geht. Haltet euch hiervon fern und sucht lieber Orte auf, wo euer Wohnmobil so wenig wie möglich auffällt.

Respekt gegenüber der Natur und den Menschen

Wenn ihr euch frei in der Natur aufhalten möchtet, entsorgt immer restlos euren Müll und füttert keine frei lebenden Tiere. Verursacht keinen Lärm, behaltet eure Feuerstelle immer unter Kontrolle und erregt nicht die Aufmerksamkeit – besonders, wenn es in der Region keine klare Vorschrift zum Wildcampen gibt.

Ganz legal Wildcampen in Italien: Die wichtigsten Schilder und Hinweise

Darf ich, darf ich nicht? Ein Jein kann für eine schlaflose Nacht im Camper sorgen. Deshalb könnt ihr euch an offizielle Kennzeichnungen und Beschilderungen halten, wenn ihr in Italien Wildcampen möchtet.

  • Area attrezzata: In diesem Bereich dürft ihr legal übernachten und sogar ein paar Annehmlichkeiten genießen. Denn die Rastplätze sind zum Beispiel mit Toiletten, Duschen und Stromanschlüssen ausgestattet (attrezzata).

  • Area integrata: Hierbei handelt es sich um einen Haltebereich, der neben einem Campingplatz oder einem Hotel liegt und in das Konzept eingebunden ist (integrata).

  • Punto/Area di sosta: Auf diesen Stellplätzen könnt ihr getrost übernachten, Extras wie Duschen und Toiletten gibt es nicht.

Und dann gibt es noch „Camper Service“. Kurz anhalten, Trinkwasser auffüllen und die Akkus laden? Genau hierfür sind die Servicebereiche da. Ein längerer Aufenthalt ist nicht gestattet, auch über Nacht dürft ihr das Wohnmobil hier nicht parken.

Wie hoch sind die Strafen?

Unerlaubtes Wildcampen in Italien kann teuer werden. Je nach Situation müsst ihr mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro rechnen. Es ist jedoch ein Unterschied, ob ihr euer Wohnmobil mitten im Nationalpark abstellt oder an einem einsamen Strand nur euren Schlafsack ausrollt. Biwakieren und Wildcampen werden unterschiedlich gehandhabt.

Benvenuto: Hier ist Wildcamping in Italien offiziell erlaubt

Gelber Camper steht an der Küste von Italien
  • Südtirol ist für viele Italienfans ein Traumziel. Obwohl ihr mit dem Wohnmobil hier nicht freistehen dürft, gibt es eine Ausnahme: die Eine-Nacht-Regel. Das heißt, ihr dürft maximal 24 Stunden an einem Ort Wildcampen, wenn dies nicht ausdrücklich verboten oder Privatbesitz ist. Nationalparks sind natürlich ausgenommen.

  • Die Toskana hat kein offizielles Verbot oder Gesetz gegen das Wildcampen ausgesprochen, sodass ihr euch nur an Hinweisschildern orientieren müsst. Privatgrundstücke sind selbstverständlich immer ausgenommen.

  • Im Piemont könnt ihr mit dem Wohnmobil freistehen, allerdings müsst ihr euch eine Genehmigung einholen. Fragt bei den Kommunen oder den Tourismusbüros nach, damit ihr auf der sicheren Seite seid.

  • Kalabrien und Kampanien sind campingfreundliche Regionen, für das Wildcampen gibt es keine spezielle Regelung. Je nach Gemeinde ist eventuell eine Genehmigung erforderlich, daher lieber an offizieller Stelle nachfragen.

  • In den Abruzzen und in Apulien darf euer Wohnmobil auf eigens ausgewiesenen Flächen stehen. Achtet auf Hinweisschilder, ob ihr nur 24 Stunden oder mehrere Tage bleiben könnt.

Wildcampen in Italien - mit dem richtigen Wohnmobil

Ihr geht gerne wildcampen und wollt für euren Italien-Urlaub das passende Wohnmobil mieten? Dann achtet schon bei der Buchung darauf, dass das Fahrzeug über eine Toilette und Dusche verfügt. So könnt ihr auch kostenlose Stellplätze nutzen, die nicht mit Sanitäranlagen oder Wasser ausgestattet sind.

Mietcamper findet ihr am einfachsten über unseren Preisvergleich CamperDays. Dank Filtern seht ihr auf einen Blick, welche Wohnmobile fürs Wildcampen in Italien infrage kommen.

Fazit: Wildcampen ist in Italien unter bestimmten Vorgaben erlaubt

Paar campt mit dem Wohnmobil in den italienischen Alpen

Wildcampen in Italien bietet euch eine fantastische Gelegenheit, fernab vom Massentourismus das ursprüngliche Bella Italia kennenzulernen – solange ihr die Regeln beachtet und verantwortungsbewusst handelt. Während oft ländliche und weniger besiedelte Regionen das Wildcampen erlauben, gibt es andere, in denen strenge Vorschriften gelten oder das Wildcampen absolut untersagt ist. Örtliche Behörden und Campingverbände werden euch eine sichere Auskunft geben. Wo immer ihr ein tolles Fleckchen Italien entdeckt: Bewahrt seine Schönheit, um zukünftige Wildcamping-Möglichkeiten nicht zu gefährden.

Und solltet ihr euch nicht sicher sein, was erlaubt ist oder nicht, dann wartet Italien mit einer Vielzahl an individuellen und liebevoll gestalteten Campingplätzen auf euch – etwa auf Sardinien oder rund um den Gardasee. Viel Spaß!

🚐 Lesetipp: Noch mehr Tipps rund ums Wildcampen gibt es in unserem Artikel.